Wegwerfen war gestern

Die Gesellschaft denkt um: Warf man eine Hose vor noch nicht langer Zeit in den Müll, weil sie ein Loch hatte, ist es heute chic, sie zu flicken. Reparieren ist auch bei vielen Geräten angesagt. Und einiges kann man sogar selbst machen.

Künstler und clevere Unternehmen setzen darauf, aus Altem etwas Neues zu machen. Upcycling nennt man den Trend, bei dem beispielsweise aus zerschlissenen Klamotten stylishe Umhängetaschen werden. Vielleicht ist diese Bewegung mit ein Grund, warum immer mehr Menschen Dinge reparieren, anstatt sie wegzuwerfen.

Zunächst einmal kommt es jedoch darauf an, was eigentlich kaputt ist: eine Hose beispielsweise, ein Fahrradschlauch oder ein Kühlschrank? Ist es nur eine Kleinigkeit, kann man das Problem möglicherweise selbst beheben:

  • Oft hilft schon ein Blick in die Gebrauchsanleitung weiter. Vielleicht ist nur eine Kleinigkeit verstellt. Manchmal kann auch der Kundenservice einen Tipp geben.
  • Auf YouTube gibt es viele Videos, die erklären, wie man etwas repariert: In der Suche einfach „reparieren“ eingeben. Dann findet man Videos, die zeigen, wie man einen Laminatschaden behebt, einen Reißverschluss repariert oder eine Festplatte richtig aufräumt.
  • In sogenannten Repair Cafés gibt es in vielen deutschen Städten außerdem Hilfe durch Experten und Tüftler beim Reparieren.
  • Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club bietet Reparaturkurse an.
  • Auch Nähkurse werden vermehrt angeboten – im Internet einfach einmal nach dem Begriff in Kombination mit der gewünschten Stadt suchen.

Kommt man allein nicht weiter, gibt es in der Regel Fachleute für das Problem: Schneider beispielsweise stopfen Löcher oft für wenig Geld, Schuster besohlen Schuhe neu und IT-Spezialisten reparieren Computer. Manchmal reicht es schon, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen – oder nach der entsprechenden Branche im Internet zu suchen.

Besonders sinnvoll ist die Reparatur übrigens dann, wenn das Produkt noch in der Gewährleistungsfrist ist. Dann bringt man es einfach zum Händler zurück, es wird repariert oder ersetzt – zumindest, wenn man nicht selbst die Schuld am Defekt trägt. Nach der Garantiezeit lohnt sich allerdings das Nachrechnen: Kostet eine Reparaturstunde 60 Euro, eine neue Kaffeemaschine beispielsweise aber nur 30 Euro, lohnt sich die Reparatur nicht. Bei teuren Maschinen rechnet sich die Reparatur natürlich eher, allerdings spielt hier auch das Alter des Geräts eine Rolle: Waschmaschinen und Kühlschränke beispielsweise wurden in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und sind deutlich energiesparender geworden. Das heißt, auch hier kann sich der Neukauf lohnen.

Ähnlich ist es mit Kleidung: Ein T-Shirt, das 7,50 Euro gekostet hat, für 10 Euro flicken zu lassen macht wenig Sinn. Vielleicht kann man dann aber noch immer eine Tasche oder einen Kissenbezug daraus machen.