Ein Stromanbieterwechsel hilft, Geld zu sparen

Die Energiekosten steigen ständig. Der Wechsel des Stromanbieters kann helfen, Geld zu sparen – wie viel, hängt vom persönlichen Verhalten ab und von der Region, in der man lebt. Wie der Stromanbieterwechsel funktioniert und worauf Sie dabei achten müssen, lesen Sie in diesem Text.

Sind Sie noch bei Ihrem Grundversorger? In der Regel sind das die Stadtwerke in einem Ort. Strom ist dort besonders teuer, wenn man im sogenannten Grundversorgertarif ist. Dort ist man als Kunde eingestuft, wenn man noch nie den Stromtarif oder -anbieter gewechselt hat. Allein wer in einen anderen Tarif beim gleichen Anbieter wechselt, kann Geld sparen. Häufig spart aber mehr, wer den Anbieter wechselt. Das kann sich jetzt besonders lohnen, da die sogenannte EEG-Umlage Strom in diesem Jahr deutlich teurer macht. Diese Umlage ist begründet durch den Strom, der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz bezuschusst wird.

Wie viel Geld Sie sparen können, hängt von einigen Faktoren ab – beispielsweise davon, wie oft Sie zu Hause sind und in welcher Region Sie wohnen und auch davon, wie Sie sich verhalten: Bleibt das Flurlicht den ganzen Abend an – oder schalten Sie es aus, wenn Sie es nicht brauchen? Ziehen Sie die Stecker, wenn Sie in Urlaub fahren? Haben Sie Ihre Stand-by-Geräte an eine Steckdose mit Schalter angeschlossen und nutzen Sie ihn?

Da der Konkurrenzkampf unter den Stromanbietern groß ist, wird Wechselwilligen viel versprochen. Sie sollten jedoch nicht alles glauben, was an Einsparpotenzial genannt wird: Bis zu 500 Euro im Jahr beispielsweise spart nur, wer mehr als 8.000 Kilowattstunden jährlich verbraucht, schätzen Experten. Das ist jedoch ein sehr hoher Stromverbrauch. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt verbraucht zwischen 3.000 und 4.200 Kilowattstunden. Dann liegt das Einsparpotenzial bei etwa 150 bis 300 Euro im Jahr – je nach Region.

So läuft der Wechsel
Zuerst müssen Sie auf der letzten Stromabrechnung nachsehen, wie hoch Ihr Jahresverbrauch war. Damit machen Sie im Internet einen Preisvergleich. Ist die Entscheidung für einen Stromanbieter gefallen, füllen Sie seinen Vertrag aus. Dazu benötigen Sie einige Informationen zum Lieferanten und Netzbetreiber, die Sie auf der Jahresabrechnung und dem Stromzähler finden. Der neue Stromanbieter kündigt dann Ihren alten Vertrag. Sollten Sie nach etwa drei Wochen, also nachdem die 14-tägige Widerrufsfrist auf jeden Fall vorbei ist, weder eine Kündigung vom alten noch einen Begrüßungsbrief vom neuen Anbieter bekommen haben, sollten Sie nachfragen, ob etwas schiefgelaufen ist. Keine Sorge: Sie werden nicht ohne Strom dastehen! Klappt der Wechsel zum neuen Anbieter nicht, landen Sie automatisch beim Grundversorger im Grundtarif. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Probleme, sollten Sie am Ende der Laufzeit des alten Vertrags den Zählerstand dem neuen Anbieter melden. Es ist eine gute Idee, diesen Zählerstand zu dokumentieren – beispielsweise mit einem Foto.

Hier liegen die Fallen bei der Wahl des neuen Anbieters
Keinesfalls sollten sich Wechselwillige am Telefon von Betrügern übers Ohr hauen lassen: Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt aktuell vor Anrufen, bei denen man für einen Wechsel seine Zählernummer mitteilen soll, um eine kommende Strompreiserhöhung zu verhindern. Von einem Wechsel ohne vorherige Überprüfung der Verträge rät die Verbraucherzentrale ab. Denn das kann für den Kunden am Ende teuer werden. Außerdem sollten Sie diese Punkte beachten:

  • Vorauskasse und Kautionszahlungen sollten Sie vermeiden. Sie machen zwar den Stromtarif billiger, im Falle einer Insolvenz des Stromanbieters hat der Kunde aber Geld gezahlt, das er möglicherweise nicht zurückbekommt.
  • Strompakete sind nicht unbedingt sinnvoll: Wer weniger verbraucht als vertraglich festgelegt, zahlt am Ende drauf.
  • Laufzeiten von über zwölf Monaten sind ebenfalls inakzeptabel: Sie binden den Kunden zu lange. Er kann dann auf sinkende Preise erst mit Verzug reagieren.
  • Achten Sie auf die Voreinstellungen beim Vergleichsrechner. Möglicherweise entsprechen sie nicht Ihren Wünschen und verfälschen so das Ergebnis.

Sie interessieren sich für Ökostrom: Er ist zwar oft etwas teurer – es gibt aber durchaus auch Anbieter, bei denen er billiger ist als herkömmlicher Strom. Testen Sie es einfach mithilfe eines Vergleichsrechners.