So sichern Sie internationale Zahlungsrisiken ab
Für nahezu jedes Exportgeschäft gibt es eine passende Absicherung. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Instrumente und unterstützen Sie bei der richtigen Wahl.
Als Lieferant wäre es Ihnen am liebsten, Ihr Kunde würde sich auf An- und Zwischenzahlungen oder sogar auf Vorkasse einlassen. Die Realität sieht, gerade im Exportgeschäft, häufig anders aus. Manche Abnehmer lassen sich Zeit, Ihre Forderungen zu begleichen, oder verlangen gleich ein langes Zahlungsziel. Andererseits versprechen Sie sich einen Vorteil im harten Wettbewerb, wenn Sie diesem Wunsch entsprechen können. Wichtig ist allerdings die Gewissheit, dass Sie Ihr Geld erhalten.
Für die internationale Zahlungsabsicherung stehen Ihnen verschiedene Instrumente zur Verfügung. Welches im Einzelfall zum Einsatz kommt, hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:
- • der Bonität Ihres Kunden
- • den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen im Exportland
- • den Kosten der Absicherung
Die Lieferantenkreditdeckung bietet Schutz vor einem Zahlungsausfall, etwa aufgrund der Insolvenz eines Bestellers oder der Beschlagnahme der Ware wegen politischer Unruhen. Die Gebühren dafür belaufen sich auf 0,5 bis 0,8 Prozent der Forderungssumme.
Ein Akkreditiv stellt eine Zahlungszusage einer ausländischen Bank dar. Bei dieser sogar im Euroraum geläufigen Absicherungsmethode gibt die Hausbank des Kunden ein sogenanntes abstraktes Zahlungsversprechen. Sie überweist den vereinbarten Betrag, sobald ihr bestimmte Dokumente vorliegen und vorgegebene Bedingungen eingehalten wurden. Wichtig ist aber, dass die Bank im Ausland die entsprechende Bonität besitzt. Ein Akkreditiv bietet sich erst ab einem bestimmten Umsatzvolumen an, da fixe und variable Gebühren anfallen.
Beim Exportfactoring verkaufen Sie Ihre gesamten Auslandsforderungen. Das Verfahren funktioniert wie ein Inlandsfactoring: Der Käufer, auch Factor genannt, prüft die Bonität Ihrer Kunden und bestimmt für jeden ein Limit, bis zu dem er Forderungen übernimmt. Sie erhalten innerhalb weniger Tage nach Rechnungsstellung Ihr Geld vom Factor.
Bei der Forfaitierung verkaufen Sie einzelne Forderungen frühzeitig an uns. Sie erhalten direkt nach Lieferung und Leistung Ihr Geld und tragen kein Zahlungsrisiko. Dafür bezahlen Sie einen Diskont, der sich nach dem Zins für die Laufzeit und nach einer Risikomarge bemisst.
Bei einem besonders hohen Länderrisiko kann – zusätzlich zu einem Akkreditiv – eine staatliche Absicherung erforderlich werden, zum Beispiel durch die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG. Das Einschalten dieses Dienstleisters dient dem Ziel der Bundesregierung, den Export in Länder mit politischen und wirtschaftlichen Risiken zu fördern. Unternehmen sollen so schwierige Märkte erschließen und den Handel auch in ungünstigen Zeiten aufrechterhalten.