Sharing Economy: Vor- und Nachteile

Uber, Airbnb oder DriveNow sind nur drei Firmennamen von vielen, die unsere Gesellschaft und die Wirtschaft stark verändern: Sharing Economy ist der Begriff für die neue Lust am Teilen. Ob Autos oder Wohnraum, immer häufiger gibt es Alternativen zum klassischen Besitzmodell. Das bietet Verbrauchern viele Vorteile. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten.

Schwer im Trend liegen Internetportale, bei denen Privatpersonen ihre Wohnung oder das Gästezimmer an Reisende vermieten. Darum sind die Plattformen Airbnb, Wimdu und 9flats auch die wohl bekanntesten Beispiele für die sogenannte Sharing Economy, die Wirtschaft des Teilens.

Was mit Gästezimmern funktioniert, klappt auch mit dem Auto und Fahrrädern, mit Parkplätzen, Büchern, Kleidung und sogar mit Nahrungsmitteln. Manche Dinge gibt man kostenlos ab, in anderen Fällen fließen kleine Geldbeträge. Eigentlich ein alter Hut, denn unter Freunden oder in der Familie teilt man schon immer. Doch über das Internet hat das Teilen andere Dimensionen erreicht. Im Netz teilt man schon lange Musikstücke oder Nachrichten in sozialen Medien – und jetzt eben auch über entsprechende Plattformen Wohnungen, Autos oder Elektrogeräte. Darum ist die Rede von der Plattformökonomie. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen weiß, dass sich die Investition in Start-ups der Sharing Economy in vier Jahren um das 20-Fache gesteigert hat. Die Vorteile der Sharing Economy liegen auf der Hand:

  • mehr Angebote
  • mehr Flexibilität
  • niedrigere Kosten und
  • eventuell sogar ein geringerer Ressourcenverbrauch

Die Schattenseiten der Sharing Economy
Trotz der vielen positiven Aspekte der Sharing Economy gibt es auch dunkle Seiten:

  • Die Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass nur die teilen können, die etwas haben. Dadurch könne sich das soziale Ungleichgewicht verstärken: Wer kein Gästezimmer hat, weil er sich keine Wohnung in dieser Größe leisten kann, der kann damit auch kein Geld verdienen.
  • Auch der ökologische Pluspunkt kann sich ins Negative drehen – dann beispielsweise, wenn Schlafplätze in Privatwohnungen so günstig geworden sind, dass sich die Reisenden mehrere Urlaube im Jahr gönnen und darum mehrmals weite Strecken mit dem Auto oder im Flugzeug zurücklegen.
  • Schließlich spielt Sicherheit eine Rolle: Gewerbliche Zimmervermieter müssen Brandschutz und Hygiene garantieren, private Vermieter nicht. Der Übergang zwischen privaten und gewerblichen Vermietern ist jedoch oft fließend.
  • In Großstädten werden Wohnungen nicht mehr regulär vermietet, weil man bei der Überlassung an Touristen mehr verdient. Dementsprechend fehlt Wohnraum für die Bevölkerung, was zu steigenden Mietpreisen führen kann. Davon abgesehen ist diese Entscheidung nicht immer gesetzeskonform.
  • Wird Arbeit getauscht im Sinne von „Du reparierst meinen Boiler und ich putze deine Wohnung“, kommt man auch schnell in den Bereich der Schwarzarbeit. Fallen Steuern weg, geht das zulasten aller.

Tipp: Wenn Sie Teil der Sharing Economy sein wollen, prüfen Sie, ob Ihr Vorhaben mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Und achten Sie darauf, dass für Sie die gleichen Verbraucherrechte gelten, wie wenn Sie den klassischen Wirtschaftsweg wählen würden.