Kurz erklärt: Was ist Inflation?

Die Preise in Deutschland steigen: 2,2 Prozent betrug die Inflation im Februar 2017, teilte das Statistische Bundesamt kürzlich mit. Das liegt vor allem an den gestiegenen Preisen für Energie und Kraftstoffe. Aber was ist eigentlich Inflation und wie kommt sie zustande?

Wie kommt es zu Inflation?

Steigende Verbraucherpreise haben verschiedene Ursachen, die häufig auch gemeinsam auftreten. Zum Beispiel, wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot. Oder wenn sich die Kosten für Unternehmen verändern, also etwa Rohstoffe teurer werden oder Löhne steigen. Um weiterhin Gewinne zu machen, geben sie die erhöhten Kosten an die Verbraucher weiter. Auch wenn die Zentralbanken einem Staat mehr Geld zukommen lassen, steigt die Inflation. Denn: Wo es mehr Geld gibt, kann auch mehr Geld ausgegeben werden. Es kommt zu einer erhöhten Nachfrage und daraufhin zu einem Preisanstieg.

Wie wird Inflation gemessen?

Stellen Sie sich Ihren typischen Einkaufswagen vor: ein Laib Brot, Milch, Käse, etwas Fleisch und eine Flasche Wein. Nun schreiben Sie sich bei jedem Einkauf auf, was jede dieser Waren kostet. So können Sie einfach erkennen, wie sehr die Preise steigen oder fallen. Um die Inflation zu messen, tut man genau das. In einem imaginären Warenkorb liegen hier die Produkte, die ein deutscher Durchschnittshaushalt benötigt. Darin zu finden sind unter anderem die Ausgaben für Wohnen, Wasser, Strom, Nahrungsmittel, Gesundheit und Freizeit. Gemeinsam ergibt sich daraus der sogenannte Verbraucherpreisindex, auf dessen Basis dann die Inflationsrate errechnet wird.

Es geht auch andersherum: Deflation

Sinken Preise langfristig, sodass Sie sich für einen Euro mehr leisten können, spricht man von einer Deflation. Die Gründe hierfür sind ebenfalls unterschiedlich. Ist das Angebot größer als die Nachfrage, fallen die Preise. So etwas passiert etwa, wenn weniger Güter in den Export gehen und daraufhin im eigenen Land bleiben. Doch auch wenn die Produktion oder Beschäftigung eines Staates sinkt, kann es zur Deflation kommen. Verbraucher reagieren darauf mit weniger Konsum, um sich für schwierige Zeiten vorzubereiten. Unternehmen produzieren daraufhin weniger, machen weniger Gewinn und müssen infolgedessen Löhne senken oder Mitarbeiter entlassen.

Wie viel Inflation ist normal?

Die Folgen von Inflation und Deflation zeigen: Ein extremer Preisanstieg oder -verfall ist nicht wünschenswert. Die Europäische Zentralbank hat deshalb den Auftrag, für Preisstabilität und somit für eine solide Wirtschaft zu sorgen. Eine Inflationsrate von null bis zwei Prozent gilt als ungefährlich. Ein Anstieg von jährlich zwei Prozent ist sogar erwünscht, da so kontinuierlich die Wirtschaft wächst. Gleichzeitig ist diese Zunahme für Haushalte kaum spürbar.

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