Weltspartag 2017: von Wasserbüffeln, Marienkäfern & Co.

Am 30. Oktober ist wieder Weltspartag. Deutschlandweit öffnen Sparkassen ihre Pforten, um Familien, Kindern und Jugendlichen die Bedeutung des Sparens näher zu bringen.

 

Immer dabei: Das Sparschwein! Ob als Schlüsselanhänger, Stofftier, als Aufdruck auf T-Shirts oder in seiner eigentlichen Funktion als Spardose – das Schwein gehört in Deutschland zum Sparen einfach dazu.

 

Kein Wunder, denn hierzulande gilt es seit jeher als Symbol des Glücks und der ausreichenden Versorgung. Die Redensart „Schwein haben“ benutzte man schon im 16. Jahrhundert um auszudrücken, dass man vermögend genug war, eigenes Vieh zu halten und deshalb immer eine fette Scheibe Wurst auf dem Brot, also Schwein, zu haben.

 

Auf ihrer Mission für weltweiten Zugang zu Finanzdienstleistungen führt die Sparkassenstiftung Weltspartage in immer mehr Projektländern ein. In den letzten Jahren sind neben Armenien, Aserbaidschan und Georgien, Burundi, dem Kongo und Mexiko, Mosambik, Ruanda, Sambia und Usbekistan, Kirgisistan, Kolumbien und der Ukraine auch Tadschikistan, Turkmenistan, Tansania und Vietnam hinzugekommen.

 

So zahlreich die Länder, so bunt und verschieden auch die Spargefäße. Anlässlich des diesjährigen Weltspartages, möchten wir Ihnen einige Exemplare vorstellen.

 

Aserbaidschan – Sparbuch
Das aserbaidschanische „Sparbuch“ wurde von einem Hersteller von Haushaltswaren und Keramikgegenständen produziert. Mit mehreren Krediten aus dem Deutsch-Aserbaidschanischen Fonds konnte er sein kleines Unternehmen aufbauen und langsam vergrößern. Diese Spardose ist somit auch ein positives Ergebnis der Projektarbeit der Sparkassenstiftung.

 

 

 

Aserbaidschan – Marienkäfer
In Sowjetzeiten fertigte man mit wenigen Handgriffen aus Weißblechdosen eine Spardose. Heute sind sie als Geschenk für Kinder sehr beliebt. So wie dieser Marienkäfer, der mit viel Charme und zwei Worten um Geld bittet: „Gib Geld!“

 

 

 

 

 

 

Demokratische Republik Kongo – Korb
Viele Menschen in der Demokratischen Republik Kongo bewahren ihr Erspartes dauerhaft zu Hause auf. Der abgebildete Sparkorb zeigt die Gefahr auf: Ein Brand, ein Einbruch oder die Versuchung, das gesparte Geld sofort auszugeben – und alles ist weg!

 

 

 

 

 

 

Madagaskar – Rassel
In Madagaskar wird gespartes Geld oft eingegraben. Der hier gezeigte Sparbehälter oder „Tirili“, wie dieser in Madagaskar bezeichnet wird, ist eigentlich eine umfunktionierte Rassel. Es ist üblich, Geld auf diese Weise vor allem in Bambusrohren aufzuheben, zu verschenken oder zu verstecken.

 

 

 

Ruanda – Holztruhe
In Kooperation mit dem ruandischen Mikrofinanzverband AMIR hat die Sparkassenstiftung 300 Lehrer mit Sparkästen versorgt. In dem Kasten werden die Beträge gesammelt, die von den Schülern angespart werden. Ein Schüler und der Lehrer verfügen über je einen Schlüssel. Die angesammelten Beträge werden auf Sparkonten eingezahlt.

 

 

 

Tansania – Auto aus Dosenblech
Die Autospardose stellt eine beliebte Art dar, Kindern Geld zu schenken und sie zum Sparen anzuhalten. Die Autos werden aus alten Bier- oder Limonadendosen gefertigt: Sie sind beliebte Spielzeuge, Sammelobjekte und – wie in diesem Fall – Aufbewahrungsbehälter für kleinere Geldmengen.

 

 

 

China – Puman aus Ton
In China wird schon seit tausenden Jahren gespart. Bereits vor hunderten von Jahren wurden Sparbehälter aus Ton hergestellt. Um an das Geld zu gelangen, muss der Puman zerstört werden. Die Behälter werden noch immer in der traditionellen Form verwendet – neben Schweinen, Katzen, Drachen und anderen Formen.

 

 

 

Indonesien – Wappenvogel Garuda
Ein Garuda ist ein mystischer Vogel, der in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Formen annimmt. Der Garuda-Adler im Wappen Indonesiens hat 17 Flug- und acht Schwanzfedern, die den 17. August 1945 symbolisieren, den Tag der Unabhängigkeitserklärung des Landes.

 

 

 

Bhutan – Bambusrohr
Bambusrohr findet sich in Bhutan vor allem im Tiefland an der Grenze zu Indien, da weite Teile des Landes zu hoch für Bambus liegen. Um an die Ersparnisse zu gelangen, muss das Bambusrohr zerstört werden. Es wird vor allem von Kindern genutzt.

 

 

 

 

Philippinen – Kartonhaus
Das Haus steht symbolisch für die gesamte Familie, die an den Sparanstrengungen teilnehmen sollte. Die Spardose muss einmal erworben werden – anschließend tauscht die Bank volle Sparhäuser gegen leere ein. Die gesparten Münzen sollen nicht zu lange nutzlos zu Hause liegen, sondern dem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung stehen. Deshalb ist das Haus bewusst klein gehalten.

 

 

 

Indonesien – Schlachthuhn aus Papier
In Indonesien gibt es keine ausgeprägte Sparkultur. Was man hat, konsumiert man sogleich – 70 Prozent des indonesischen BIP beruhen auf privatem Konsum. Wer für die Zukunft vorsorgen möchte, kauft sich ein Huhn, das in schlechten Zeiten verkauft oder geschlachtet werden kann. Das funktioniert mit dem hier ausgestellten Sparhuhn auch ganz gut.

 

 

 

Usbekistan – Aksakal aus Ton
Spardosen sind in Usbekistan relativ unbekannt. Gemeinsam mit usbekischen Partnern hat die Sparkassenstiftung diese Spardose entwickelt. Die Wassermelone – Zeichen für Reichtum und Wohlergehen – wird gekrönt durch die Darstellung eines „Aksakal“. Dieser weise alte Mann erfährt in Usbekistan eine hohe Wertschätzung.

 

 

 

Vietnam – Wasserbüffel, Kunststoff
Der Wasserbüffel dient auf dem Land als Traktorersatz. Für die arme Bevölkerung ist er sehr wertvoll und eine gute Geldanlage. Menschen, die im Jahr des Büffels geboren sind, gelten als fleißig und sehr geduldig. Der Büffel ist ein starkes Tier: Er eignet sich symbolisch gut, um dort sein Geld aufzubewahren.

 

 

 

Kambodscha – Konchrukr
Traditionell sparen Kambodschaner auf dem Land unter dem Kopfkissen, in einem Reissack oder irgendwo anders in ihrem Haus. Kinder werden heute ermutigt, in einem „Konchrukr“ zu sparen, ein tönernes Gefäß, das es in vielen Formen gibt, wie zum Beispiel diesen Elefanten. Asiatische Elefanten sind gut zähmbar und werden deshalb in Kambodscha als Nutztier verwendet.

 

 

 

Kolumbien – Sparschwein
Eine Sparkultur gibt es in Kolumbien nicht. Daher gaukelt dieses Sparschwein falsche Tatsachen vor: Es dient der vorübergehenden Erleichterung der Brieftasche und nicht dem wirklichen Sparen. Münzen werden nur gesammelt, um bei der nächsten Gelegenheit wieder ausgegeben zu werden.

 

 

 

Peru – Tanzgruppe aus Ton
Dieser tönerne Sparbehälter zeigt ein traditionelles Fest in Quinua. Eine Gruppe Musiker spielt auf ihren Instrumenten und indigene Frauen singen und tanzen zu Ehren der Pachamama, der göttlichen Mutter Erde