Dank digitaler Identität Bafög und mehr beantragen

Dank digitaler Identität Bafög und mehr beantragen

 

Führerschein, Registerauskunft, Bafög – wer mit Behörden über das Internet kommunizieren und vielleicht sogar Leistungen beantragen will, muss sich digital ausweisen. Was heute noch für viele Bürger und Gemeinden Neuland ist, soll in wenigen Jahren bundesweit Alltag sein. Lest hier, was jetzt schon möglich ist – und was ihr für die digitale Identifizierung braucht.

Wer Carsharing nutzt, hat sich möglicherweise schon einmal digital durch das Hochladen des Führerscheins und die Übermittlung seines aktuellen Bildes ausgewiesen. Auch Postident – eine Methode der Deutschen Post zur persönlichen Identifikation von Personen – hat der eine oder die andere schon einmal benutzt, beispielsweise bei der Eröffnung eines Bankkontos. Postident ist längst nicht mehr nur in der Postfiliale möglich, sondern auch zum Beispiel per Videochat.

Allerdings spielt der Personalausweis ebenso eine immer wichtigere Rolle bei der Identifizierung übers Internet: So können beispielsweise Fahrschüler seit September 2020 im Main-Kinzig-Kreis den Führerschein online beantragen. Die Authentifizierung erfolgt dabei über die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises. Ihn benötigen auch Eltern in Bremen, die beim Standesamt online den Namen ihres Kindes festlegen und Geburtsurkunden bestellen wollen, und alle, die beim Kraftfahrt-Bundesamt eine Online-Registerauskunft anfordern.

Das sind jedoch nur die Anfänge. Denn dank des Online-Zugangsgesetzes (OZG) sollen bis Ende 2022 Bund, Länder und Kommunen ihre Verwaltungsportale digital anbieten. Dann sollen rund 600 Verwaltungsleistungen im Internet nutzbar werden. Was schon alles wo möglich ist, kann man auf dem sogenannten OZG-Dashboard nachschauen.

Bafög online beantragen

Seit Ende Oktober könnt ihr beispielsweise in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt Bafög mithilfe des neuen Antragsassistenten „Bafög Digital“ schneller und sicherer beantragen. Das Ausdrucken, Unterschreiben und Verschicken der Unterlagen ist also nicht mehr nötig, wenn man einen elektronischen Antrag stellt.

Dazu benötigt ihr, wie für viele dieser digitalen Behördengänge auch:

  • den Personalausweis mit freigeschalteter Ausweisfunktion,
  • die zugehörige Ausweis-App,
  • eine PIN und
  • ein Kartenlesegerät beziehungsweise ein geeignetes Smartphone.

Das Nutzerkonto Bund

Bafög Digital ist bereits mit dem sogenannten Nutzerkonto Bund verbunden. Wer sich dort einen Benutzernamen und ein Passwort anlegt, kann Handlungen auf dem „niedrigen Vertrauensniveau“, wie es in den Informationen genannt wird, vornehmen. Wer den Personalausweis damit kombiniert, hat ein entsprechend hohes Vertrauensniveau – und kann eben auch Bafög vollständig digital beantragen.

Ab 2021 soll außerdem eine Registrierung über das Elster-Zertifikat möglich sein. Das wird heute schon von vielen eingesetzt, die ihre Steuererklärung digital ans Finanzamt übermitteln. Mit Elster wird das Vertrauensniveau „substanziell“ sein. Je nach Vertrauensniveau lassen sich Nachrichten wie beispielsweise Behördenbescheide und Leistungen empfangen. Pilotprojekte zur Corona-Überbrückungshilfe und Elterngeld sind bereits gestartet.

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