Geldanlage: Fonds versus Aktien

Geldanlage: Fonds versus Aktien

 

Ein Ende der Niedrigzinsphase ist hierzulande nicht in Sicht. Doch mittlerweile zeigen die Statistiken, dass die Deutschen ihr Geld immer häufiger in Aktien und Fonds investieren statt aufs Sparbuch zu legen. Was bietet die Börse Anlegern, die mehr aus ihrem Geld herausholen wollen?

In aller Munde sind seit einiger Zeit Exchange Traded Funds, kurz ETFs. Das sind börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Aktienindex so exakt wie möglich nachbilden. Am deutschen Handelsplatz Xetra stehen mittlerweile mehr als 1500 ETFs zur Auswahl, was auch die Beliebtheit dieser Fonds widerspiegelt. Sie gelten vor allem für Börseneinsteiger als besonders geeignet.

Geringe Kosten und breite Streuung

Mit dem Investment in nur einen ETF kann man in zahlreiche Wertpapiere investieren, etwa in die 30 Aktien, die der deutsche Leitindex DAX enthält. Oder man entscheidet sich für einen ETF, der Wertpapiere aus aller Welt umfasst und beispielweise den Index MSCI All Country World nachbildet. Damit ist ein Investment in mehr als 2700 der größten börsennotierten Firmen weltweit aus fast 50 Ländern möglich.

Je breiter die Streuung der Unternehmensanteile, desto geringer das Verlustrisiko. Wer dagegen auf bestimmte Branchen oder spezielle Regionen setzt, wird ebenfalls fündig. Wichtig ist, dass der ETF zu den Vorstellungen des Anlegers passt und er sich über die Risiken bewusst ist.

Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Investmentfonds, die von Fondsmanagern aufwendig verwaltet werden, ist die Verwaltung des ETF relativ simpel – und damit günstig. Ein Ausgabeaufschlag, den man beim Erwerb von Fondsanteilen zahlt und der bis zu 5 Prozent oder mehr betragen kann, entfällt in der Regel komplett, und auch die laufenden Kosten und Gebühren sind deutlich niedriger.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der ETFs von aktiv gemanagten Fonds unterscheidet: Es ist unwahrscheinlich, dass Indexfonds besser performen, als der zugrunde liegende Index. Gleichzeitig werden sie auch kaum schlechter performen. Die Chance, den breiten Markt zu schlagen, besteht meist nur, wenn man in Fonds investiert, die innerhalb eines Marktsegments – etwa einer Region oder Branche – eine andere Gewichtung der Einzeltitel haben als ein ETF. Durch größere Kursschwankungen ist das Verlustrisiko aber auch höher.

Ein Investment in bestimmte ETFs und aktiv gemangte Fonds ist auch über einen Sparplan möglich. Wer also keine größere Summe zur Verfügung hat, kann mit regelmäßigen Sparraten ein Vermögen aufbauen. Zu beachten ist jedoch, dass diese Wertpapiere Kursschwankungen unterliegen, die zu Kursverlusten und damit zu Verlusten von eingesetztem Kapital führen können.

Erfahrung für Aktieninvestments nötig

Im Gegensatz zu Fonds werden einzelne Aktien Börseneinsteigern nicht empfohlen. Denn die Auswahl der Wertpapiere und die Bewertung der Unternehmen bedarf Erfahrung und Zeit, etwa, um sich mit den Hintergrundinformationen zu beschäftigen. Zudem unterliegen Einzelwerte weitaus größeren Kursbewegungen als zum Beispiel Aktienfonds. Damit muss man rechnen und emotional umgehen können.

Doch auch Aktien bieten Vorteile. Möchten Anleger in ganz bestimmte Unternehmen investieren, können sie ein Depot mit Einzelaktien nach Wunsch zusammenstellen. Dabei gilt die Regel: Nie alle Eier in einen Korb legen. Im Depot sollte also bestenfalls ein Mix verschiedener Branchen und Regionen vertreten sein. Dann können Verluste der einen Wertpapiere mit Gewinnen der anderen ausgeglichen werden.

Zusätzliche Einnahmen durch Dividenden

Viele Aktiengesellschaften bieten ihren Anteilsinhabern Dividenden an. Das gibt Anlegern die Möglichkeit, Aktien gezielt danach auszusuchen und mit mehreren Dividendenauszahlungen ein Einkommen im laufenden Jahr zu erzielen.

Zwar fallen für Aktien keine laufenden Gebühren an, jedoch werden häufig bei jedem Aktienkauf und -verkauf Ordergebühren fällig. Beim Kauf mehrerer Anteilsscheine kann sich das summieren. Diese Kosten sollten bei der Anlage berücksichtigt werden.

Der Beitrag Geldanlage: Fonds versus Aktien erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.