Investieren in Rohstoffe: Kommt ein neuer Superzyklus?

Investieren in Rohstoffe: Kommt ein neuer Superzyklus?

 

Der Ölpreis stieg in den vergangenen Monaten, der Preis für Kupfer erreichte jüngst sogar ein mehrjähriges Hoch. Über zahlreiche Rohstoffklassen hinweg war jüngst ein Anstieg zu verzeichnen. Steht ein neuer sogenannter Superzyklus bevor?

Rohstoffe gehören zu den wichtigsten Assetklassen für Anleger. Gerade Gold war in der Vergangenheit für viele Anleger wichtig, um ihrem Portfolio Stabilität beizumischen. Doch zur Anlageklasse der Rohstoffe gehört noch viel mehr. Die Commodities, wie die Rohstoffe neudeutsch genannt werden, lassen sich in fünf Gruppen einteilen:

  1. Edelmetalle (zum Beispiel Gold, Silber und Platin)
  2. Industriemetalle (wie etwa Kupfer, Aluminium und Stahl)
  3. Energierohstoffe (dazu gehören Rohöl, Erdgas und Kohle)
  4. Agrarprodukte (beispielsweise Kaffee, Weizen und Zucker)
  5. Fleisch- und Viehwirtschaft (wie etwa Mastrinder und Schweinebäuche).

Wie kann man sich als Anleger an den Marktentwicklungen der Rohstoffe beteiligen? Ein physisches Investment kommt eigentlich nur für Edelmetalle infrage. Für die weiteren Gruppen fehlt den meisten Menschen schlichtweg der Platz: Wer stellt sich schon ein Silo Getreide oder eine Tonne Kaffee in den Garten? Weniger Stauraum, idealerweise im Bankschließfach, benötigen Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin. Aber auch für die anderen Gruppen gibt es eine Lösung – das indirekte Investment.

Investment über andere Anlageformen

Dank unterschiedlicher Finanzprodukte können Anleger heute deutlich einfacher in verschiedene Arten von Rohstoffen anlegen. Dabei gilt grundsätzlich: Die Vermögensanlage in Rohstoffe kann eine sinnvolle Beifügung zum Portfolio darstellen, die sich vor allem zur Diversifikation anbietet. Dennoch sollten Commodities das Anlageportfolio nur bereichern, nicht bestimmen. Experten empfehlen grundsätzlich maximal etwa zehn Prozent des gesamten Vermögens.

Möglichkeiten der Partizipation sind beispielsweise:

  • Aktien und Aktienfonds: Zum Beispiel von Unternehmen, die von einer möglichen positiven Entwicklung der Rohstoffmärkte ebenfalls profitieren.
  • Exchange Traded Funds (ETFs): ETFs werden passiv an der Börse gehandelt. Sie bilden zum Beispiel einen Rohstoffindex ab – als Anleger investieren Sie dabei in zahlreiche Rohstoffe auf einen Schlag.
  • Exchange Traded Commodities (ETCs): ETCs werden ebenfalls passiv gehandelt. Der Unterschied zum ETF: Bei einem ETC investieren Sie nicht in den ganzen Index, sondern nur in einen bestimmten Bereich der Rohstoffe.
  • Zertifikate, Futures und Optionen: Auch bei diesen Anlageformen können Investoren an der Preisentwicklung von Rohstoffen partizipieren. Anleger müssen nicht nur auf steigende Preise setzen, auch umgekehrt ist ein Investment möglich.

Superzyklus – ja oder nein?

Einen Commodity-Superzyklus, also einen langanhaltenden Boom der Rohstoffpreise, hat es zuletzt Anfang dieses Jahrtausends gegeben. Diesen befeuerte vor allem der wirtschaftliche Aufschwung Chinas. Auch in jüngster Zeit gibt es Veranlassung dafür, mit weiter steigenden Preisen bei den Rohstoffen zu rechnen. Dazu gehören Faktoren wie das baldige Ende der Coronapandemie in einigen Industrieländern, die außerordentliche Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen aus Ländern wie China und Indien – und das Ziel zahlreicher Staaten, ihre Wirtschaft auf grüne Technologien umzustellen, was ebenfalls den Einsatz vieler Rohstoffe bedarf.

Ob der Positivtrend bestimmter Rohstoffe anhält? Zum derzeitigen Zeitpunkt lässt sich nichts mit Sicherheit sagen, auch fallende Preise und damit der Verlust eingesetzten Kapitals sind möglich. Deswegen lohnt sich ein Gespräch mit ihrem Sparkassenberater, bevor sie Geld in Rohstoffe investieren.

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