War’s das mit den günstigen Bauzinsen?
Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen. Wer eine Wohnung oder ein Haus finanzieren möchte, musste aber in letzter Zeit für Baukredite höhere Zinssätze in Kauf nehmen. Experten prognostizieren, dass dieser Trend anhalten wird. Wie können Immobilienkäufer reagieren?
Ob Erstfinanzierung oder Anschlusskredit für eine bestehende Immobilie: Wer sich in den letzten Wochen nach einem neuen Kredit umgesehen hat, konnte die Trendwende bereits spüren. Die Zinssätze für Baukredite steigen, wenn auch moderat und von einem sehr niedrigen Niveau aus. Die Zinsen für Immobilienkredite mit zehnjähriger Laufzeit liegen nun bei durchschnittlich rund 1 Prozent. Noch zu Jahresanfang konnten Verbraucher Zinsen von 0,5 Prozent fixieren.
Die Ursachen für höhere Zinsen für Baukredite sind:
- die Inflationsrate: Coronabedingt stagnierten der Konsum und die Kauflaune der Deutschen über einen längeren Zeitraum. Mit dem Wegfall zahlreicher Restriktionen wird nun wieder vermehrt geshoppt und investiert. Folge: Die Wirtschaft erholt sich – aber auch die Inflationsraten steigen.
- die Renditen für Staatsanleihen: Die Zinsen für Baufinanzierungen orientieren sich direkt an den Renditen von langfristigen Rentenpapieren und am Leitzins der Europäischen Zentralbank.
Schon kleine Zinserhöhungen machen viel aus
Gut zu wissen: Die Zinssätze bewegen sich historisch gesehen immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Da es sich beim Immobilienerwerb jedoch in der Regel um hohe Investitionssummen handelt, sollten Bau- und Anschlussfinanzierer stets bedenken, dass schon eine geringe Erhöhung des Zinssatzes mehrere tausend Euro an Mehrkosten verursachen kann.
Immerhin erwarten die Experten keine übermäßigen Anstiege der Zinssätze. Deshalb sollten sich zukünftige Immobilienkäufer und alle, die in der kommenden Zeit eine Anschlussfinanzierung für ein bestehendes Objekt brauchen, nicht gedrängt fühlen.
Planungssicherheit mit einem Forward-Darlehen
Auf der sicheren Seite sind Verbraucher, die eine Anschlussfinanzierung benötigen, mit einem sogenannten Forward-Darlehen. Damit können sie sich aktuelle Zinssätze für eine Anschlussfinanzierung garantieren lassen. Verbraucher können sich dabei in der Regel bereits einige Jahre, bevor die laufende Zinsbindung endet, bei ihrer Sparkasse gegen einen Aufschlag den aktuell gültigen Zins sichern. Lassen Sie sich am besten beraten, welche Variante für Sie die günstigste ist.
Auch Bausparer sorgen übrigens von Anfang an gegen höhere Zinssätze vor. Die Höhe der künftigen Darlehenszinsen ist bereits beim Abschluss des Bausparvertrags garantiert – selbst, wenn das Darlehen erst in zehn oder 20 Jahren ausgezahlt werden sollte.
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